Die K-Box zur Strukturierung und Kommunikation von medizinischen Dokumenten für elektronische Patientenakten und die elektronische Gesundheitskarte
Minh Hiep Doan (a), Paul-Ludwig Lott (a) ,Wilfried Hoenen (b), Lothar Hoheisel (b), Frank Ückert (a)
a) Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik, Universität Münster b) ITZ Medicom GmbH &Co. KG, Willich
Ausgangssituation und Zielsetzung
Elektronische Patientenakten (EPA) ersetzen im Alltag der medizinischen Routineversorgung immer mehr herkömmliche Patientenkarteikarten oder Krankenakten. In einem Krankenhaus bildet die EPA zusammen mit Funktionen zur Kommunikation und zur Ablaufunterstützung das Krankenhausinformationssystem (KIS) [1 ]. Im Sinne der Integrierten Versorgung zur Verbesserung der Versorgungsqualität und -effizienz nach dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz [2 ] wird der Nutzen der elektronischen Dokumentation erst mit der elektronischen Kommunikation zwischen den verschiedenen Einrichtungen vollständig ausgeschöpft. Die elektronischen Patientenakten verschiedener Einrichtungen sind jedoch keineswegs einheitlich strukturiert und kompatibel, und eine direkte Kommunikation „aus der Akte in die Akte“ ohne Medienbrüche ist heute noch eine seltene Ausnahme [3 ]. Dieses Defizit soll mit Hilfe der K-Box behoben werden.
Im Vordergrund der Kommunikation zwischen Ärzten verschiedener Einrichtungen steht der Arztbrief. Das Hauptproblem der elektronischen Kommunikation zwischen unterschiedlichen Systemen liegt darin, dass es eine Vielzahl an unterschiedlichen EPA gibt, die jeweils andersartig strukturierte Arztbriefe generieren. Zur Standardisierung der Struktur von Arztbriefen und allgemein medizinischen Dokumenten definierte die HL7-Gruppe im November 2000 die Clinical Document Architecture (CDA), ein international anerkannter ANSI-Standard für Gesundheitsinformationen auf der Basis von XML. Ihre Erweiterung an deutsche Gegebenheiten ist Gegenstand des SCIPHOX-Projekts [4 ].
Ziel des K-Box-Projektes ist die Entwicklung einer Plattform zur automatischen Strukturierung, Konvertierung und Kommunikation von medizinischen Dokumenten auf Basis des CDA-Standards. Dabei sind folgende Punkte hervorzuheben:
- Die K-Box ist modular aufgebaut und über Erweiterungen an jedes proprietäre Format und Informationssystem anpassbar.
- Sie ist kostengünstig und Hersteller unabhängig.
- Sie ist in der Lage, unstrukturierte Formate wie PDF, MS-Word, RTF, usw. in ein strukturiertes Format wie CDA umzuwandeln. Insbesondere der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) soll sie diese strukturierten Informationen zur Verfügung stellen.
- Sie ist lernfähig und trainierbar auf das Lesen und Erkennen unterschiedlicher Dokumentenstrukturen.
- Sie ermöglicht eine sinnvolle Überbrückung der Zeit bis zum vollständigen Aufbau einer bundesweiten Integrierten Versorgung, indem sie die bisherigen Insellösungen vernetzt.
- Die K-Box ist ein universelles Strukturierungs- und Kommunikationssystem für medizinische Dokumente. Sie konvertiert proprietäre und unstrukturierte medizinische Dokumente in das CDA-Format und umgekehrt und bietet Funktionen zur elektronischen Kommunikation mit anderen EPA oder allgemein Informationssystemen an.
Sie unterscheidet sich deutlich von bisherigen Integrationslösungen, die alle entweder auf eine interne Standardisierung der Netzpartner setzen oder sich nur auf den Transport von (unstrukturierten) Daten konzentrieren.
Unabhängig von der Anzahl und Art der Kommunikationspartner stellt die K-Box für eine oder auch mehrere Einrichtungen eine zentrale und einzig nötige Kommunikationsschnittstelle dar, die für die zu übermittelnden Gesundheitsdaten auch einen optimalen und dem neuesten Stand der Technik entsprechenden Schutz garantiert (vgl. Abbildung 1). ...
Dokumentinformationen zum Volltext-Download Titel: | Die K-Box zur Strukturierung und Kommunikation von medizinischen Dokumenten für elektronische Patientenakten und die elektronische Gesundheitskarte | Artikel ist erschienen in: | Telemedizinführer Deutschland, Ausgabe 2007
| Kontakt/Autor(en): | Minh Hiep Doan (a), Paul-Ludwig Lott (a) ,Wilfried Hoenen (b), Lothar Hoheisel (b), Frank Ückert (a) a) Institut für Medizinische Informatik und Biomathematik, Universität Münster b) ITZ Medicom GmbH &Co. KG, Willich | Seitenzahl: | 5,5 | Sonstiges: | 5 Abb. | Dateityp/ -größe: | PDF / 625 kB | Click&Buy-Preis in Euro: | 0,50 | Rechtlicher Hinweis: Ein Herunterladen des Dokuments ist ausschließlich zum persönlichen Gebrauch erlaubt. Jede Art der Weiterverbreitung oder Weiterverarbeitung ist untersagt.
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